Berufliche Neuorientierung als Erfolgsstrategie in der Transformation

02. Die digitale Transformation-der neue Jobmotor?

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Veränderung ist eine der wenigen Konstanten auf dem Arbeitsmarkt. Seit der Industrialisierung haben Innovationen und technische Neuerungen neue Berufe entstehen lassen. Dafür sind andere Berufsbilder verschwunden. Die Geschwindigkeit dieser Veränderungen war häufig außergewöhnlich hoch und betraf alle Wirtschaftssektoren. So gibt es heute zum Beispiel weder Telefonistinnen noch Fassbinder. Dafür sind viele Berufe entstanden, die vor einigen Jahrzehnten unvorstellbar waren, beispielsweise Tätigkeiten, die auf dem Internet fußen (z.B. Online-Marketing, IT-Entwicklung oder Social-Media-Management). 

Die Debatte darum, ob technologischer Fortschritt eher ein Jobmotor ist oder doch eher Arbeitsplätze ersetzt, ist komplex und wird von Ökonominnen und Ökonomen teils kontrovers diskutiert. Im Zentrum der Debatte steht zumeist das sogenannte Substituierungspotenzial. Dabei werden Tätigkeitsanteile von Berufen berechnet, welche nach aktuellem Technikstand theoretisch automatisiert werden könnten.

Eine Analyse zu den möglichen Folgen der Automatisierung in Deutschland zeichnete ein ambivalentes Bild: Zwar wurde bereits 2015 für Deutschland ermittelt, dass 42 Prozent der Beschäftigten in Berufen tätig sind, die einen hohe Automatisierungswahrscheinlichkeit aufweisen, allerdings können aus dieser Feststellung keine unmittelbaren Rückschlüsse auf Beschäftigungseffekte erfolgen.

Auch wenn es technologisch möglich ist, bestimmte Tätigkeiten leicht zu automatisieren, bedeutet dies nicht, dass dies geschieht oder eine steigende Arbeitslosigkeit zu erwarten ist. Denn selbst wenn Tätigkeiten automatisiert werden, können Beschäftigte und Betriebe freigewordene Kapazitäten für andere wertschöpfende Tätigkeiten nutzen. Eine Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelte, dass die Digitalisierung bis 2035 voraussichtlich nur geringe Effekte auf das Gesamtniveau entfalten wird. Allerdings wird deutlich, dass es regionale und branchenbezogene Unterschiede gibt. So gehen die Forscher davon aus, dass sich insgesamt eine hohe Nachfrage in der Branche „Information und Kommunikation“ entwickelt, wohingegen im verarbeitenden Gewerbe ein deutlicher Rückgang prognostiziert wird. Individuelle Prognosen für das Substituierungspotenzial einzelner Berufe hat das IAB im Job-Futuromat aufgearbeitet. Dort können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen, wie hoch der Anteil der leicht automatisierbaren Tätigkeiten in ihrem Beruf ist; je nach Tätigkeitsschwerpunkt innerhalb des eigenen Berufes. Wichtig: Dabei handelt es sich um Modellierungen, die das mögliche Potenzial abbilden und keine Aussage darüber treffen, wie viel sich tatsächlich verändert. Dabei bleiben auch die beeindruckenden Fortschritte, mit denen KI-Anwendungen zuletzt umfassend Einzug in die Arbeits- und Lebenswelt gehalten haben, noch unberücksichtigt.

Während viele Faktoren einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben, lässt sich jedoch feststellen, dass die Arbeitslosenquote trotz steigender Digitalisierung zwischen 2009 und 2020 kontinuierlich gesunken ist. Auch danach ist die Arbeitslosenquote trotz der Corona-Pandemie weiterhin stabil. Gerade in dieser, für Beschäftigte guten Ausgangslage, kann eine berufliche Neuorientierung neue Perspektiven schaffen. Ob aus wirtschaftlichen Gründen oder aus einem persönlichen Wunsch heraus – berufliche Neuorientierung kann in einem sicheren und geordneten Rahmen stattfinden.

In diesem zukunftsImpuls sollen die Wege zur beruflichen Neuorientierung für alle skizziert werden – unabhängig der individuellen Beweggründe.